Sehenswürdigkeiten in Castellina

Rocca Comunale von Castellina
Rocca Comunale von Castellina
Klicken Sie für eine größere Ansicht auf die Bilder.

Die Burg (Rocca) Comunale von Castellina

Als besondere Sehenswürdigkeiten in der aus dem 15. Jahrhundert stammenden Festung, in der heute das Rathaus untergebracht ist, gelten das Atrium, der Rathaussaal, die Kapitänshalle sowie der Innenhof. In der Eingangshalle kann man in der Gegend ausgegrabene Funde der Etrusker bewundern. Unter der Decke erinnert ein Tonrelief aus Bronze an die Bürger von Castellina, die Opfer des Ersten Weltkriegs geworden waren und auf der linken Seite prangt das eiserne Wappen des Großherzogs von Habsburg-Lothringen. Von den Fenstern des obersten Stockwerks aus bietet sich eine atemberaubend schöne Aussicht über die Stadt und die Landschaft der Umgebung.
Die Burg von Castellina
Die Burg (Rocca Comunale) von Castellina
Rocca Comunale von Castellina
Rocca Comunale von Castellina

Die Kirche San Salvatore

Die aus dem 16. Jahrhundert stammende neuromanische Pfarrkirche wurde nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut und erweitert. Sie beherbergt ein bedeutendes Fresko des Künstlers Bicci di Lorenzo (1373-1452), das die thronende Madonna zeigt, sowie eine Holzstatue des Heiligen Barnabas, des früheren Schutzpatrons der Stadt, das aus der Zeit der Renaissance stammt. Im rechten Kirchenschiff steht eine von der Familie Ugolini im 18. Jahrhundert gestiftete hölzerne Urne mit goldenen Verzierungen, die die sterblichen Überreste des heiligen Faustus, des heutigen Schutzheiligen, enthält. Im linken Kirchenschiff kann man eine Umsetzung der Mariä Verkündigung aus der Toskanischen Schule bewundern, die aus dem 17. Jahrhundert stammt. Links neben dem Chor steht ein Renaissance-Ziborium, der auf das 15. Jahrhundert zurückdatiert werden kann und hinter dem Altar findet man ein toskanisches Kruzifix aus dem 17. Jahrhundert. Im Querschiff steht eine moderne Orgel mit 40 Registern, die im Jahr 1965 angeschafft wurde und das bis dahin eingesetzte alte Instrument ersetzte. Die drei Glocken stammen aus dem Jahr 1797.
Die Kirche San Salvatore in Castellina
Die Kirche San Salvatore in Castellina
Die Kirche San Salvatore in Castellina
Die Kirche San Salvatore in Castellina

Via delle Volte

Dabei handelt es sich um eine äußerst beeindruckende mittelalterliche Arkadenpassage, die entlang der Ostmauer verläuft. Ursprünglich war die Via delle Volte ein altes ‚Pomerium', ein öffentlicher Platz aus altertümlichen Zeiten, der an den Mauern grenzte und zu kirchlichen und militärischen Anlässen genutzt wurde. Früher war er nach oben offen und erst im Laufe der Zeit erhielt er durch private Wohnhäuser, die an die Mauern gebaut wurden, nachdem diese nicht mehr als Festung benötigt wurden, sein heutiges "Dach".
Via delle Volte bei Castellina
Via delle Volte
Via delle Volte
Via delle Volte

Via Ferruccio

Die Via Ferruccio ist die Hauptstraße von Castellina, auf der sich mehrere Restaurants, teilweise auch mit Außenplätzen, befinden. Auf der rechten Seite in Richtung Norden befindet sich der Palazzo Ugolini (früher Palazzo Squarcialupi). Der Palazzo hat eine weiße Fassade, drei Quadersteintüren, über denen grauer Sandstein zu sehen ist und acht Rundbögenfenster im ersten Stockwerk, die in einer Linie mit den viereckigen Fenstern der darüber liegenden Etage ausgerichtet sind. Auf der Fassade prangen zwei steinerne Wappen der Familie Ugolini. Der direkt angrenzende Palazzo Biancardi hat drei Stockwerke und zwei Fensterreihen mit Sandsteinrahmen. Oberhalb des Eingangs ist das Medici-Wappen von Papst Leo X (Giovanni de Medici, Sohn von Lorenz der Prächtige und Papst von 1513 bis 1521) angebracht, der im Jahr 1513 auf der Durchreise hier übernachtet hatte.
Via Ferrucio bei Castellina in Chianti
Via Ferrucio
Palazzo Squarcialupi bei Castellina in Chianti
Palazzo Squarcialupi

Sehenswürdigkeiten im Umland von Castellina

Etruskische Hügelgräber am Monte Calvario

Als einer der Aufsehen erregendsten archäologischen Funde im ganzen Chianti-Gebiet gelten die etruskischen Gräber, die etwas außerhalb von Castellina unterhalb eines Tumulus auf dem Monte Calvario entdeckt wurden. Die Gräber können auf das 6. Jahrhundert vor Christus zurückdatiert werden und setzen sich aus vier in jede Himmelsrichtung ausgerichtete Grabkammern in Form eines Hypogäums (unterirdisches Gewölbe) zusammen, wobei jede Kammer ein Hauptgrab und Nebenzellen enthält. Die Gräber wurden im 16. Jahrhundert entdeckt und 1915 ausgegraben.

Die Etruskische Nekropole von Poggino liegt 2-3 km außerhalb von Castellina in Chianti auf der linken Seite der Bundesstraße 222 (der "Via Chiantigiana") in Richtung Siena und kurz vor dem Dorf Fonterutoli. Im Wald wurden fünf etruskische Gräber entdeckt, die auf das 6. Jahrhundert vor Christus zurückdatiert werden können. Einige der in den Gräbern gefundenen Möbelstücke werden in der Eingangshalle der Festung Castellina ausgestellt. Darunter befinden sich unter anderem zwei attische Amphoren in Form einer schwarzen Figur und ein etruskisch-korinthisches Unguentarium von Vulci.

Etruskische Hügelgräber am Monte Calvario
Etruskische Hügelgräber am Monte Calvario
Etruskische Gräber in der Nekropole von Poggino
Etruskische Gräber in der Nekropole von Poggino

Pfarrkirche San Leonino in Conio

San Leonino in Conio ist eine sehr alte Pfarrkirche, die einst den Ort Castellina in Chianti beherrschte. Heute ist nur noch die alte romanische Kirche mit ihrer äußerst interessanten Innenausstattung und der schönen Apsis übrig. An die Kirche grenzen einige alte Gebäude, in denen heute die Pfarrer leben. Darüber hinaus gibt es einen kleinen abgeschiedenen Innenhof, in dessen Mitte sich ein alter Brunnen befindet.
Pfarrkirche San Leonino in Conio
Pfarrkirche San Leonino in Conio

Canonica di San Michele bei Rencine

Im Süden der Gegend um Castellina, am äußersten Ende des Chianti-Gebiets und gegenüber der Festung von Monteriggioni kann man die Ruinen einer riesigen fast vollständig zerstörten Burg ausmachen. Die Kirche des Heiligen Michael (Canonica di San Michele), die ein Kirchenschiff und keine Apsis besitzt, ist gut erhalten. Als ebenso interessant wie einzigartig gilt ein dekoratives Motiv an der Fassade, das kleine Bögen aufweist und von dünnen Halbsäulen gestützt wird und mit kleinen ungeraden Großbuchstaben an die nahe Abtei von San Salvatore in Badia a Isola erinnern. Augrund von früheren Zerstörungen und der darauf folgenden Restaurierungsarbeiten ist die Zierlinie in der Mitte unterbrochen.

Kirche Sant'Agnese und andere Anlagen

Die Pfarrkirche Sant'Agnese liegt an der Hauptstraße von Castellina in Chianti nach Poggibonsi und gehört zu der Diözese Siena. Sie hat drei Kirchenschiffe und drei Apsen. Nachdem sie im Zweiten Weltkrieg zerstört worden war, wurde sie mit dem ursprünglichen Grundriss und den früheren Maßen vollständig wieder aufgebaut. Die Kirche weist einen imposanten Glockenturm auf.

Darüber hinaus gibt es in der Region weitere romanische Kirchen, zu denen die Kirchen San Cispiano und San Quirico gehören. Dabei ist die Erstere mit ihrem einzigen Kirchenschiff und einer kleinen Apsis - wie die romanischen Kirchen im Chianti-Gebiet - in typischem elfenbeinfarbenen Albarese-Stein erbaut. Die Letztere verfügt über eine einzige Apsis und einen später an einer Seite angebauten Glockenturm. Architektonische Verzierungen sind nicht mehr vorhanden.

In der Gegend von Cispiano befindet sich die imposante Ruine der Burg von Monternano, die Erwähnung in Schriften aus dem Jahr 1089 fand und die im Jahr 1254 von florentinischen Truppen zerstört wurde. Heute ist die Ruine fast völlig von wild wachsender Vegetation bedeckt. Nur Türen, Bögen, Mauern und unterirdische Wege sind immer noch sichtbar. Obwohl die Überreste nur schwer auszumachen sind, wohnt dem Ort ein ganz besonderer Charme inne.


Ausblich von Castellina in Chianti
Ausblich von Castellina in Chianti